Jan Hennig

Kunstharmonium

Mustelmanual

Die Musik für Kunstharmonium


Das Repertoire an Originalwerken für Kunstharmonium ist überschaubar. Selbstverständlich lässt sich auch Musik für "normale" Druckluftinstrumente auf dem Kunstharmonium spielen.

Zentrum der Musik für Kunstharmonium war naturgemäß Frankreich, wo das Kunstharmonium zwischen 1850 und der Jahrhundertwende neben dem Flügel ein gleichberechtigtes Instrument im bürgerlichen Salon war.

Fortgesetzt wurde diese Tradition ab ca. 1905 in Deutschland, wo Sigfrid Karg-Elert (1877-1933) der wichtigste Komponist für das Kunstharmonium war. Er beschäftigte sich so intensiv mit dem Instrument, dass er ein in der Musikgeschichte einzigartiges Oeuvre schuf. Seine Kompositionen sind in ihrer Kunstfertigkeit Juwelen europäischer Musikkultur, die immer noch unerkannt sind.

Mustelprospekt

Die wichtigsten Komponisten, die für (Kunst-) Harmonium geschrieben haben sind: H. Berlioz, G. Bizet, L. Boellmann, A. P. F. Boely, C. Franck, A. Guilmant,

S. Karg-Elert, L. J. A. Lefebure-Wely, J. N. Lemmens, J. Mouquet, A. Mustel,

M. Prestat, C. Saint-Saens, C. Schumann, L. Vierne, C.-M. Widor.


Zwei weitere musikalische Schwerpunkte sollen nicht unerwähnt bleiben:

Zum einen entstanden für das Kunstharmonium zahlreiche Bearbeitungen anderer Werke. Auf diese Weise konnte man sich vor der Erfindung der Tonaufzeichnung ein ganzes Orchester nach Hause holen.

Zum zweiten kam das Kunstharmonium gerne bei Kammerorchestern oder Kammerensembles  zum Einsatz, so etwa in Originalwerken wie der 1. Fassung von Honeggers "König David" oder bei Reduktionen größerer Orchesterbesetzungen, wie sie z.B. für Schönbergs "Verein für musikalische Privataufführungen" entstanden sind.


Ein besonderes Anliegen ist mir, zeitgenössischen Komponisten das Kunstharmonium näher zu bringen und zu Kompositionen zu ermuntern. So durfte ich 2017 mehrere Duos (O.Kolb, T. Ballestrem, A. Bröder) zur Uraufführung bringen, 2019 folgten die " Trois nouvelles Scenes) von Alois Bröder für Kunstharmonium solo. Weitere Uraufführungen sind in Planung.

© Jan Hennig 2024